Internationaler Holocaust – Gedenktag – Roma und Sinti gestern heute morgen
- Termin:
- Internationaler Holocaust - Gedenktag - Roma und Sinti gestern heute morgen
- Datum:
- 27.01.2014
- Uhrzeit:
- 19:00 Uhr
- Ort:
- Stadtbücherei Wedel, Rosengarten 6
Der 27. Januar wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Seit 2005 ist er in Erinnerung an die von den Nazis ermordeten 6 Millionen Juden und mehr als 500.000 Sinti und Roma auf UNOBeschluss auch Internationaler Holocaust- Gedenktag.
In diesem Jahr widmen der Arbeitskreis der Stadt Wedel gegen Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit und die Gruppe Wedel der VVN- Bund der Antifaschisten ihre traditionelle gemeinsame Veranstaltung dem Gedenken an die Sinti und Roma.
Mathäus Weiß , Vorsitzender des Landesverbandes der Sinti und Roma in Schleswig- Holstein , entstammt einer Sinti – Familie, die seit Jahrzehnten in Kiel lebt. Seine Mutter wurde ebenso wie andere Familienmitglieder in Konzentrationslager verschleppt.
Er gehört zu den Mahnern, die nicht nur vor Neonazis und einer Zunahme des Antisemitismus in unserer Bevölkerung warnen sondern auch vor dem Antiziganismus. Weiß war jüngst gemeinsam mit einer Delegation des Landtages unter Leitung von Innenminister Breitner in Rumänien, wo er unvorstellbares Elend in Flüchtlingslagern erlebte. Er fordert die Beendigung von Verfolgung, Diffamierung und Ausgrenzung der größten ethnischen Minderheit, die seit mehr als 600 Jahren in Europa lebt und appelliert an die humanitäre Verantwortung, die Deutschland für Gegenwart und Zukunft übernehmen muss, wenn Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden sollen.
Die Gedenkveranstaltung wird begleitet vom Duo Ewald Weiß aus Kiel mit Sinti- Jazz, den der legendäre Django Reinhard in der Welt zu einem Markenzeichen gemacht hat.
Aus seiner Doppel- Biografie „Leg dich Zigeuner“ liest der Autor Dr. Roger Repplinger, der das Leben des Hamburger Sinto- Boxers Johann Rukeli Trollmann und des SS- Offiziers und KZKommandoführers Otto Harder aufgezeichnet hat. Trollmann, der beste Mittelgewichtler seiner Zeit, wurde durch ein Fehlurteil von rassistischen Kampfrichtern um seinen verdienten Titel eines Deutschen Meisters gebracht und später im KZ ermordet. Otto Harder, unter seinem Spitznamen „Tull“ einst ein bekannter Fußball- Nationalspieler des HSV, wurde nach der Befreiung vom Faschismus von einem britischen Militärgericht zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Nach Rukeli Trollmann wurde im Jahre 2012 in Hamburg eine Straße benannt.
Der Box- Verband veranstaltet alljährlich ein Trollmann- Gedächtnisturnier.
Am 24.5.2009 wurde vor der „Roten Flora“ im Schanzenviertel in Hamburg ein Stolperstein für Johann Wilhelm „Rukeli“ Trollmann vom Boxclub BC-Hanseat verlegt. Der ehemalige Meister im Halbschwergewicht hatte dort einige Male Kämpfe bestritten.