Neonazismus in Deutschland – Wie der Terror des NSU geschehen konnte
- Termin:
- Neonazismus in Deutschland – Wie der Terror des NSU geschehen konnte
- Datum:
- 27.01.2014
- Uhrzeit:
- 18:00 Uhr
- Ort:
- KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund, Raiffeisenstraße 3, 25926 Ladelund
Am 4. November 2011 wurde in Eisenach eine Bank überfallen. Die Täter flüchteten mit der Beute, wurden aber wenig später in einem Wohnmobil gestellt, wo sie sich daraufhin vermutlich gegenseitig erschossen haben. Am selben Tag wurde ein Wohnhaus in Zwickau in die Luft gesprengt.
Seitdem erfuhr die Öffentlichkeit, dass es sich bei dem Täterkreis um eine neonazistische Gruppe handelt, die für eine Mordserie verantwortlich war, der zwischen 2000 und 2007 neun Menschen türkischer und griechischer Herkunft sowie eine Polizeibeamtin aus Thüringen zum Opfer gefallen waren. Wie viele Straftaten darüber hinaus von der Gruppe begangen wurden, ist offen.
Seitdem erfuhr die Öffentlichkeit von ungezählten Ermittlungspannen deutscher Polizeibehörden.
Seitdem erfuhr die Öffentlichkeit von der weitreichenden Unterstützung der Neonazis durch verschiedene Verfassungsschutzbehörden.
Vieles erklärt sich nur durch eine ungeheure Verharmlosung, die die Neonazis jahrelang durch unsere Gesellschaft erfuhren.
Nachdem ein Untersuchungsausschuss des Bundestages sich monatelang die Abgründe dieses Skandals auszuloten bemühte, bringt uns nun der Prozess gegen den „Nationalsozialistischen Untergrund“ in München die Ausmaße des Geschehens nahe.
Am kommenden Auschwitz-Gedenktag haben wir einen Rechtsanwalt eingeladen, dessen Kanzlei als einzige Nebenklagevertretung aus Schleswig-Holstein den Prozess begleitet. Wir möchten erfahren, wie es dazu kommen konnte, dass Neonazis jahrelang in Deutschland morden konnten, ohne dass ihr Tun bekannt wurde.
Vortrag der Rechtsanwälte Alexander Hoffmann und Dr. Björn Elberling