Cyberkrieg, Drohnen und Elektronische Kampfführung – Die neue Kriegsführung der Bundeswehr
- Termin:
- Cyberkrieg, Drohnen und Elektronische Kampfführung - Die neue Kriegsführung der Bundeswehr
- Datum:
- 31.10.2015
- Uhrzeit:
- 12:00 Uhr
- Ort:
- Gewerkschaftshaus Kiel, Legienstraße 22 - 24
Informationen, Handlungsperspektiven, Aktionen
Referent*innen:
Lühr Henken, Bundesausschuss Friedensratschlag
Ralf Cüppers, Deutesche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInen
Thomas Reinhold, Wissenschaftler am IFSH
Kriege werden mit Kampfdrohnen noch wahrscheinlicher.
Eine Automatisierung der Kriegsführung mittels Kampfdrohnen und Robotern wird von der Bundeswehr wie von der NATO vorbereitet. „Kriege wieder führbar und gewinnbar zu machen“ ist erklärtes Ziel von Politik und Militär. In den Vorstellungen der Militärs können durch Kampfdrohnen und andere Roboter Gegner getötet werden, ohne eigene Verluste an Menschenleben in Kauf zu nehmen. Kriege sind dann politisch leichter durchsetzbar.
Drohnen und elektronische Kampfführung in Schleswig-Holstein
Schon jetzt sind Spionagedrohnen oder Aufklärungsdrohnen in Schleswig-Holstein stationiert. Das Aufklärungsbatallion 6 in Eutin verfügt über niedrigfliegende Drohnen der Typen Luna und KZO. Das Geschwader 51 in Jagel verfügt über Heron1 Drohnen für mittlere Flughöhe. In Jagel befindet sich die Pilotenausbildung der Bundeswehr für Drohnen mittlerer Flughöhe.
Bis 2025 sollen bewaffnete Drohnen gemeinsam mit anderen Europäischen Staaten entwickelt werden. Der Generalinspekteur der Bundeswehr Wieker wünscht sich schon für die Übergangszeit bewaffnete Drohnen aus israelischer oder amerikanischer Produktion. Voraussichtlich werden diese auch in Jagel stationiert.
Auf dem Fliegerhost nahe Schleswig sind bereits Hangars für erwartete Großdrohnen errichtet worden. Ministerin von der Leyen hat im Oktober 2014 erklärt, dass die Bundeswehr Großdrohnen des Typs Triton, eine Weiterentwicklung des Eurohawks, anschaffen werde.
Schleswig-Holstein ist Standort für Elektronische Kampfführung
In Schleswig-Holstein befinden sich wichtige Einrichtungen für ELOKA, wie die Bundeswehr die Elektronische Kampfführung nennt. In Flensburg befindet sich die zentrale Ausbildungsstätte, in Bramstedlund die leistungsfähigste Wullenwever-Antennenanlage und ein Auswertungszentrum für die damit gewonnenen Aufklärungsdaten in einer verbunkerten Anlage. In Stadum wird gerade die Kaserne und die Büros für die ELOKA Einheit ausgebaut und modernisiert.
Eckernförde ist Standort für die drei Aufklärungsschiffe der Bundeswehr und in Jagel sind die auf Aufklärung spezialisierten RECCE Tornados stationiert. In Eutin gibt es neben den Drohnen anderes Aufklärungsgerät, z.B. den gepanzerten Wagen Fennek.
Aufklärung ist Vorbereitung zum Krieg
Die Begriffe „Aufklärungsdrohne“ oder „Aufklärungsflugzeug“, hören sich erst einmal relativ harmlos an. Bei Aufklärung handelt es sich in Wirklichkeit um Spionage zur Zielbestimmung für den Einsatz der darauf folgenden tödlichen Schläge.
Gemeinsam aktiv werden
Zu einem Seminar über Drohnen und Elektronische Kampfführung laden die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK und der Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung in Schleswig-Holstein (ZAA) Interessierte ein.
Nach Einstiegsreferaten wird der Sachstand erörtert. Ziel der Tagung ist es, in Schleswig-Holstein gemeinsam aktiv zu werden gegen Roboter wie Drohnen sowie gegen andere Elemente der Elektronischen Kriegsführung.
Anmeldung an: oldesloe@dfg-vk.de oder b.stahn@kieler-friedensforum.de
www.bundeswehrabschaffen.de und www.zaafrieden.wordpress.com