„Sichere Herkunftsstaaten“ Sicherheit für wen?

Termin:
„Sichere Herkunftsstaaten“ Sicherheit für wen?
Datum:
04.11.2015
Uhrzeit:
19:00 Uhr
Ort:
Atelierhaus im Anscharpark | Heiligendammer Str. 15, 24106 Kiel

In der Diskussion um sogenannte „sichere Herkunftsstaaten“ spielt die Frage nach Sicherheit von Schutzsuchenden kaum eine Rolle. Differenzierte Betrachtungen der Lebensverhältnisse in diesen Staaten gibt es ebenso wenig wie eine Würdigung der besonderen Situation von ausgegrenzten Volksgruppen, etwa der Roma. Stattdessen werden pauschale Sicherheitsbehauptungen in den Raum gestellt, „sichere Herkunftsstaaten“ sollen ein wichtiger Eckpfeiler für die Lösung des „Flüchtlingsproblems“ sein. Gerade dieser Aspekt wird von vielen Fachleuten bestritten. In der politischen Debatte scheinen die „sicheren Herkunftsstaaten“ vor allem ein Instrument des Interessenausgleichs zu sein und sollen dazu dienen, die Gegner einer humanen Politik zu befrieden. In dieser Veranstaltung wollen wir uns intensiver mit den Zielen und möglichen Konsequenzen „sicherer Herkunftsstaaten“ befassen.

Seit dem 24. Oktober 2015 gelten acht Staaten als „sichere Herkunftsstaaten“: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Ghana, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, Senegal, Serbien. Asylanträge von Flüchtlingen aus diesen acht Ländern sollen normalerweise abgelehnt werden, wenn sie nicht besondere Gründe vorweisen können. Sie sollen von der Erstaufnahme nicht auf die Kreise und Städte verteilt werden, sie sollen auch bis zum Abschluss des Asylverfahrens keine Arbeitserlaubnis erhalten.
Der Referent ist Reinhard Pohl (Journalist).

Mittwoch, 4. November, 19 Uhr
Atelierhaus im Anscharpark | Heiligendammer Str. 15, 24106 Kiel
Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein
(im Rahmen der Ausstellung „On Water“, siehe www.boell-sh.de)