In Gedenken an die Zerschlagung der freien Gewerkschaften vor 80 Jahren

2. Mai 2013

Ausstellungen: “Neofaschismus in Deutschland” Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Antifaschistinnen

„Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ Friedrich Ebert Stiftung

Programm 17:00 Musikalische Einleitung Ernst-Busch-Chor, Kiel 17:10 Begrüßung Frank Hornschu, DGB Region KERN 17:15 Grußwort und Eröffnung der Ausstellungen im Kieler Gewerkschaftshaus „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ „Neofaschismus in Deutschland“ Cathy Kietzer, Stadtpräsidentin der Landeshauptstadt Kiel 17:40 Ernst-Busch-Chor 17:50 Was geschah am und um den 2. Mai 1933 in Kiel Frank Hornschu, DGB Region KERN 18:00 Ernst-Busch-Chor 18:10 Rundgang durch die Ausstellungen 18:50 Ernst-Busch-Chor 19:00 Schlusswort und Danksagung zum Ende der Veranstaltung

Donnerstag, 02. Mai 2013, 17:00

Gewerkschaftshaus Kiel, Legienstr. 22

Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel

23. April 2013

Regelmäßige Treffen des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel

Dienstag, 23. April 2013, 19:00

Gewerkschaftshaus Kiel, Legienstr. 22

http://runder-tisch-gegen-rassismus-und-faschismus-kiel.de/

Neuer Stadtgang: Stolpersteine in Gaarden – Spuren der Erinnerung

geschrieben von Christel Pieper

17. April 2013

Termin: 15.Mai 2013 – 15.30 Uhr bis ca.17.30 Uhr Treffpunkt: Stoschstraße 1, 24143 Kiel, Stolpersteine von Familie Haller-Munck

In diesem Jahr werde ich zusätzlich zu meinen Stadtgängen „Stolpersteine in Kiel“ einen Stadtteilgang über die Stolpersteine in Kiel-Gaarden anbieten. Der Rundgang findet im Rahmen einer Projektwoche vom 13.05. bis 17.05.2013 „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ vom Berufsschulzentrum Technik (RBZ) in Gaarden statt und ist öffentlich.

Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist, sagt der Kölner Künstler Gunter Demnig, der mit seiner Idee der Stolpersteine inzwischen über 35 000 Menschen, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet wurden, ihre Identität wiedergegeben hat. Seit 2006 liegen 146 Stolpersteine in Kiel, zwei davon in Kronshagen. 123 Stolpersteine erinnern an die rassisch verfolgten und ermordeten Menschen, 23 an die Opfer, die aus politischen und religiösen Gründen verfolgt und ermordet wurden oder den Freitod (2) wählten. Am 13. August 2013 sind weitere Verlegungen geplant. Wie in den Jahren zuvor werden Schülerinnen und Schüler ihre recherchierten Biografien der Opfer vortragen während Gunter Demnig die Gedenksteine verlegt. Bei meinem Rundgang werde ich über die Geschichte der 15 Menschen berichten, die ihren letzten Wohnsitz in Gaarden-Ost gehabt haben und deren Kurzbiografien wir in maximal 7 Zeilen bei näherem Hinsehen auf den Steinen lesen können. Die Texte sind so unterschiedlich wie die individuellen Schicksale.

Stolpersteine in Kiel

Stolpersteine in Kiel

Erinnerungsort Kiel – Umgang mit unserem historischen Erbe …

geschrieben von Christel Pieper, Kiel

17. April 2013

Am 23.Januar 2013 fand anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im Landeshaus in Kiel eine Veranstaltung zum Thema „Erinnerungsort Kiel“ statt. Es war die erste öffentliche Veranstaltung der im letzten Jahr im April gegründeten Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein (LAGSH). In einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein sollte der Fokus auf den Umgang der Stadt Kiel mit dem historischen Erbe der Militär- und NS-Geschichte im 20. Jahrhundert gerichtet werden. Nach der Begrüßung der etwa 90 interessierten Gäste kündigte Uta Körby, Sprecherrat der LAGSH, das erste Impulsreferat an.

Prof. Dr. Peter Reichel (ehemals Universität Hamburg mit dem Teilbereich „Politische Theorien und Ideengeschichte“) hielt ein etwa. 30 Minuten langes Referat zum Thema „KIEL UND DER OSTSEERAUM – VERGESSENE ERINNERUNGSORTE?“. Nach einem wortgewaltigen Feuerwerk von Visionen, in dem herkömmliche Erinnerungsorte zu kurz greifen und die dokumentarische Aufarbeitung zu beschränkt ist, entstand vor unseren Augen in der Küstenstadt Kiel ein gigantisches europäisches Museum Baltikum aus Glas und Beton inmitten der Förde. Scharen von europäischen Besuchern, die sich nicht in ein kleines Heimatmuseen locken lassen, würden eine Attraktion in Kiel finden. Beschämt musste ich an so manche gute Ausstellung denken, die ich mit betreut hatte und an die geführten Strichlisten der Besucherzahlen, in denen am Abend manchmal nur wenige Striche zu sehen waren.

Auf dem Podium (Foto: Christel Pieper)

Auf dem Podium (Foto: Christel Pieper)

Das zweite Referat „JENSEITS BLOSSER OPFER-RHETORIK – ERINNERN AN DIE NS-ZEIT IM KIEL DES 21. JAHRHUNDERTS“ von Prof. Dr. Oliver Auge (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) war für mich greifbarer gestaltet. Mit Folien zu den einzelnen Schritten und einem erarbeiteten Referat mit Recherchenmaterial aus dem Internet war ich wieder auf den Boden der Tatsachen gelandet. So erfuhren wir, dass Stefan Link, der im Internet sich zur Kieler Gedenkstättenarbeit äußerte, vom „den Mangel verwalten“ spricht. Und die Erwähnung des Entwicklungskonzepts von Dr. Harald Schmidt, das einen Überblick über die Gedenkstätten in Schleswig-Holstein gibt und auf dessen Basis man Gelder für Bundesmittel beantragen will, ist schon ein Schritt in die Zukunft. Die Gegenwart zeigt ein trostloses Bild: Die schleswig-holsteinischen Gedenkstätten sind in einem schlechten Zustand. Sie sind finanziell und personell völlig unzureichend ausgestattet, ein Großteil der Arbeit wird von Ehrenamtlichen erledigt. Keine zentrale Geschäftsstelle vernetzt die verschiedenen Orte. Zudem ist Schleswig-Holstein das einzige Land, das bisher keine Mittel des Bundes zur Förderung von Gedenkstätten erhält – es hat sie nicht beantragt. Mit der „Erinnerungskultur an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft“ befasst sich ein Interfraktionelle Antrag der Ratsfraktionen der SPD und Bündnis90/Die Grünen. Mit einer Dokumentation, die 50 Erinnerungsorte in Kiel umfasst, möchte man auf der Internetseite der Landeshauptstadt Kiel auf diese Orte aufmerksam machen und u.a. eine „Kieler Werkstatt für Erinnerungskultur“ als dauerhafte Einrichtung zu etablieren. Professor Auge gibt uns noch einige Fragen und Denkanstöße mit auf den Weg: – Welchen Stellenwert hat die Erinnerung an die NS-Zeit? – Was bringt es jungen Leuten, was den Migrant_innen? – Aura schaffen durch museale Aufarbeitung! – Was will man und was ist man bereit zu zahlen? Und zum Schluss schlägt er auch einen Kompromiss vor. Da Kiel keine Gedenkorte hat (nach seiner Meinung), wäre eine Vernetzung mit anderen Orten wichtig.

Wie aber kann man gedenken und erinnern, indem man auf dem Bildschirm schaut? Seine Antwort: Eine hauptamtliche betreute Erinnerungswerkstätte mit Führungen, Seminaren etc. Das erinnert mich dann an den Antrag an die Ratsversammlung, der demnächst im Kultur- sowie im Innen- und Umweltausschuss behandelt wird.

Nach einem kleinen Imbiss geht es mit einer Podiumsdiskussion weiter. Auf der Bühne versuchen die 5 geladenen Gäste sich nicht nur den Fragen der Moderatorin Annette Wiese-Krukowska von der Landeszentrale für politische Bildung und später dem Publikum zu stellen, sondern sie müssen auch noch das Gleichgewicht auf den schwingenden hohen Hockern halten.

Unsere Stadtpräsidentin Cathy Kietzer machte dabei eine gute, stabile Figur und ist die Erste, die sich zum Thema „ERINNERN UND GEDENKEN IN KIEL – HERAUSFORDERUNGEN, KONFLIKTE, PERSPEKTIVEN“ äußern darf. Erinnern steht für sie im Mittelpunkt und ist notwendig und immer weiter zu vermitteln. Den Neonazi in der Ratsversammlung – so bedauert sie – muss ja jemand gewählt haben. Erinnerungsarbeit ins Heute zu holen, könnte vielleicht interaktiv (auch aus Kostengründen) geleistet werden. Für sie, mit den Erfahrungen der Arbeit an den Stolpersteinen, ist die persönliche Einbeziehung von Schüler_innen besonders wichtig. Aus dem schon erwähnten Katalog der 50 Kieler Erinnerungsorte sollte man sich auf ein paar Punkte beschränken und sie umsetzen.

Eckhard Colmorgen, Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein, nennt Prof. Dr. Peter Reichels Ausführungen schöne Fantasterei und gibt mit seiner Meinung, Kiel käme über ein Stadtmuseum nicht hinaus, nach meinem Empfinden, eine realistische Einschätzung. Und er hat auch gleich einen Vorschlag parat für einen authentischen Erinnerungsort, den es in Kiel laut den vorherigen Vorträgen nicht geben soll. Diesen Ort finden wir in der Düppelstraße 23, in dem Haus der ehemaligen Gestapozentrale, die ab 1937 auch für ganz Schleswig-Holstein zuständig war. Heute ist in diesem Haus das Polizeirevier 1. Im Keller standen drei Haftzellen zu Verfügung (die Räume gibt es noch), in der technische Vernehmungen vorgenommen wurden, erklärt Colmorgen. Ich nenne es Folter in Gedanken an meinem Vater und seinen Genoss_innen.

Jens Rönnau, (Sprecherrat LAGSH, Mahnmal Kilian/Flandernbunker Kiel) sieht eine Chance für Kiel darin, Vertreter_innen des Militärs, der Kirchen, der Rüstungsbetriebe, der Friedensbewegung u.a. alle an einem Tisch zu holen, um die schon bestehenden Ansätze und Beschlüsse umzusetzen

Dr. Detlef Garbe, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, berichtet von neuen Ansätzen, die u,a, viele Seminarangebote bieten. Und er erzählt uns von der ehemaligen Gestapozentrale in Hamburg, die im „Stadthaus“ untergebracht war, das die Stadt jetzt zum Verkauf angeboten hat. Auflage ist nicht nur der Denkmalschutz, sondern eine 700qm große Fläche zum Gedenken zu nutzen in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Neuengamme.

Prof. Dr. Karl Heinrich Pohl bei der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, sieht es als Chance, dass Kiel mit dem Gedenken zu spät angefangen oder bisher gar nicht wahrgenommen hat. Die Kieler Erinnerungskultur sieht er in der Revolution 1918 in Kiel.

Es war ein interessanter Abend mit vielen Anregungen und Informationen.

Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel

16. April 2013

Vorbereitungstreffen Demonstration am 4. Mai 2013

Dienstag, 16. April 2013, 19:00

Räucherei Kiel, Preetzer Str., Grossraum

NSU: (Keine) Spuren in den Norden?

4. April 2013

Es berichten: Kerstin Köditz, Obfrau der LINKEN im sächsischen NSU-Untersuchungsausschuss Volkmar Wöhlck, Publizist

Wenn vom Terrornetzwerk Nationalsozialistischer Untergrund gesprochen wird, dann ist meistens von Thüringen und Sachsen die Rede, gelegentlich auch noch von Bayern und Hessen. Aber der Norden? War da was? Hat das „Terror-Trio“ auf Fehmarn wirklich nur Urlaub gemacht? Gab es Verbindungen zu kriminellen Rocker-Gangs und wenn ja, welche waren das? Welche Rolle spielte Frank T., der in Quickborn wohnte und auf der Adressliste von Uwe Mundlos verzeichnet war? Wurde der Eselspark im Kreis Plön tatsächlich nur zum Vergnügen aufgesucht? Und nicht zuletzt: besuchten Mundlos und Böhnhardt tatsächlich ein Nazi-Konzert in Neumünster? Über Spuren in den Norden, denen die Behörden bisher nur unzureichend und zögerlich nachgegangen sind, berichtet die sächsische Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz. Sie ist Obfrau der LINKEN im dortigen Untersuchungsausschuss und meint: „Im Gegensatz zur Anklageschrift gegen Beate Zschäpe handelte es sich nicht um isolierte Einzeltäter, sondern um ein weit verzweigtes Netzwerk in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Die Neonazi-Szene ist auch und gerade damals deutlich unterschätzt worden. Und: Der Skandal um den NSU ist nicht zuletzt ein Skandal um die Inlandsgeheimdienste.“

Eine Veranstaltung des „Bündnis gegen Rechts“ Eintritt frei – um Spende wird gebeten

Donnerstag, 04. April 2013, 19:00

Kulturzentrum Speicher Husum e.V., Hafenstr. 17, 25813 Husum

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

NSU: Spuren in den Norden?

2. April 2013

Diskussionsrunde mit: Kerstin Köditz Obfrau im sächsischen NSU – Untersuchungsausschuss

Wenn vom Terrornetzwerk Nationalsozialistischer Untergrund gesprochen wird, dann ist meistens von Thüringen und Sachsen die Rede, gelegentlich auch noch von Bayern und Hessen. Aber der Norden? War da was? Hat das „Terror-Trio“ auf Fehmarn wirklich nur Urlaub gemacht? Gab es Verbindungen zu kriminellen Rocker-Gangs und wenn ja, welche waren das? Welche Rolle spielte Frank T., der in Quickborn wohnte und auf der Adressliste von Uwe Mundlos verzeichnet war? Wurde der Eselpark im Kreis Plön tatsächlich nur zum Vergnügen aufgesucht? Und nicht zuletzt: Besuchten Mundlos und Böhnhardt tatsächlich ein Nazi-Konzert in Neumünster?

Dienstag, 02. April 2013, 19:00

KDW, Waschpohl 20, Neumünster

Über Spuren in den Norden, denen die Behörden bisher nur unzureichend und zögerlich nachgegangen sind, berichtet die sächsische Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz. Sie ist Obfrau der LINKEN im dortigen Untersuchungsausschuss und meint: „Im Gegensatz zur Anklageschrift gegen Beate Zschäpe handelte es sich nicht um isolierte Einzeltäter, sondern um ein weit verzweigtes Netzwerk in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Die Neonazi-Szene ist auch und gerade damals deutlich unterschätzt worden. Und: Der Skandal um den NSU ist nicht zuletzt ein Skandal um die Inlandsgeheimdienste.“

Der Vergangenheit verpflichtet, der Zukunft zugewandt

geschrieben von Hartmut Büchsel

2. April 2013

Ein persönlicher Bericht zum Ostermarsch 2013 in Kiel

Es ist Sonnabend, der 30. März 2013, 11 Uhr: ein kalter, winterlicher Ostersonnabend; Menschen eilen durch die eher triste, graue Kieler Fußgängerzone, um ihre Ostereinkäufe zu erledigen. Doch am Asmus-Bremer-Platz ändert sich das Bild: Musik, viele bunte Transparente, Fahnen mit der klassischen Friedenstaube auf blauem Untergrund, auch Fahnen von Parteien, die der Friedensbewegung verbunden sind. Im Nordostwind flattert eine Fahne der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten; ich erkenne einen Neumünsteraner Antifaschisten, der wie immer seine Fahne mitgebracht hat. Es ist eine fröhliche Atmosphäre; gute Stimmung unter den schließlich etwa 200 TeilnehmerInnen am Kieler Ostermarsch 2013, die sich heute hier versammelt haben. Man kennt sich; es gibt viele Umarmungen von Menschen, die sich länger nicht gesehen haben und sich über das Wiedersehen freuen. Daneben aber auch neue Gesichter, junge vor allem, die sich erkennbar zum ersten Mal an den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung beteiligen wollen.

Foto: Pewe R-Mediabase

Foto: Pewe R-Mediabase

Endlich steigt Benno Stahn vom Kieler Friedensforum auf die Plattform des LKW und tritt ans Mikrofon. Er begrüßt die Ostermarschierer auch im Namen des ZAA(Zusammenarbeitsausschuss der Friedensbewegung Schleswig-Holstein) und erläutert das weitere Programm. Dann eine Überraschung für mich: Frank Hornschu, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region KERN (Kiel, Eckernförde, Rendsburg, Neumünster und Plön) meldet sich zu Wort. Mit deutlichen Worten wendet er sich namens des DGB gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Krieg. Das tut gut, denn immer wieder bricht sich Wut und Empörung Bahn über das Schweigen des Bundesvorstandes des DGB gegenüber den Worten des Fachministers für Aufrüstung und Kriegseinsätze, de Maziere, der auf einer gemeinsamen Veranstaltung unwidersprochen die Bundeswehr als „Teil der Friedensbewegung“ bezeichnen konnte.

Als Hauptredner des Kieler Ostermarsches 2013 wird nun Professor Dr. Jörg Wollenberg von der Uni Bremen angekündigt. Wollenberg ist in Ahrensbök aufgewachsen und hat sich um die dortige Gedenkstätte verdient gemacht. Er ist ein Urgestein der Friedensbewegung; schon seit 1958 dabei. „Der Vergangenheit verpflichtet, der Zukunft zugewandt“, so kennzeichnet Wollenberg die Leitlinie seiner Rede. Was zunächst wie eine Phrase klingt, erweist sich aber bald als zutreffend. Wollenbergs Prämisse ist die Aussage „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ Er erläutert die historische Entstehung dieser Forderung und ihre Berechtigung, ihre Pervertierung durch die Politik der verschiedenen Bundesregierungen, ganz gleich ob von Schwarz-Gelb, Großer Koalition oder Rot-Grün getragen. Am Ende seiner mehrfach von Beifall unterbrochenen Reise durch die deutsche Geschichte bleibt die Erkenntnis: Die Forderung „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg“ ist nach wie vor aktuell und es ist unsere Aufgabe, für ihre Verwirklichung einzutreten.

Zwischen den Rede-Beiträgen sorgen Uwe & Veronika mit ihren Liedern gegen Krieg, Militarismus und Sozialabbau für die notwendige gute Stimmung. Außerdem werden Unterschriften gesammelt: Zum einen gegen Kauf und Einsatz von Kampfdrohnen durch die Bundeswehr; zum anderen unter einen Appell an die Stadtpräsidentin, Oberbürgermeisterin und Ratsversammlung der Stadt Kiel, sich dafür einzusetzen, Kiel zu einer Stadt des Friedens zu machen und die Rüstungsproduktion in Kiel zu stoppen.

Endlich geht es los, in diesem Jahr mal auf einer neuen Demonstrationsroute. Die etwa 200 TeilnehmerInnen am Kieler Ostermarsch ziehen – begleitet von einem Lautsprecherwagen – mit ihren bunten Fahnen und Transparenten zunächst einmal durch die Fußgängerzone in Richtung Hauptbahnhof. „Krieg ist keine Lösung!“, „Schluss mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr!“, „Bundeswehr – raus aus Afghanistan!“, „Waffenexporte stoppen!“, „Keine Kampfdrohen für die Bundeswehr!“ und viele andere aktuelle Forderungen der Friedensbewegung sind zu lesen. Am Hauptbahnhof gibt es eine kurze Zwischenkundgebung. Eine Vertreterin von Attac spricht. An dieser Stelle ist für mich persönlich der Ostermarsch 2013 beendet, denn mein durch einen Unfall geschädigtes Knie macht sich unmissverständlich bemerkbar. Der Ostermarsch aber zieht weiter. Sein Weg führt durch die Stadt zurück zum Asmus-Bremer-Platz. Auf der Abschlusskundgebung ergreift Bernd Meimberg für den ZAA der Friedensbewegung Schleswig-Holstein das Wort. Bernd konkretisiert noch einmal die Forderungen der Friedensbewegung für unser Bundesland, spricht über die in Schleswig-Holstein stattfindende schleichende Militarisierung und fordert den Stopp der Waffenproduktion und -Exporte.

Am Schluss sind sich viele der TeilnehmerInnen einig: Der Kieler Ostermarsch 2013 war ein Erfolg. Jetzt geht es darum, für die politische Durchsetzung der Forderungen gemeinsam einzutreten.

Am Abend sitze ich vor dem Fernseher: Es geht um eine der wichtigen Nebensachen in unserem Leben, die Fußball-Bundesliga. Zwischendurch schalte ich einmal um zum Schleswig-Holstein-Magazin und habe Anlass zur Freude: Der NDR sendet einen kurzen Bericht vom anderen Ostermarsch in Schleswig-Holstein, nämlich aus Wedel. Dort das gleiche Bild: Etwa 150-200 fröhliche Menschen, viele bunte Transparente mit den auch aus Kiel bekannten Forderungen der Friedensbewegung. Für die örtliche Friedensinitiative erhält Irmgard Jasker die Gelegenheit, kurz die Anliegen der Friedensbewegung vorzutragen. Und das ist noch nicht alles.

Ein anschließender Bericht aus Lübeck geht auf mehrere Themen ein: Das Gedenken der Lübecker an die Opfer der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg, das Gedenken an die Opfer des Naziregimes in Lübeck, aber auch auf die Freude der Lübecker Bürgerinnen und Bürger darüber, dass es ihnen gelungen ist, die neofaschistischen Provokationen der letzten Jahre in ihrer Stadt zu stoppen. Sie machen deutlich, wer verantwortlich war für Krieg, Mord und Terror, die deutschen Faschisten.

Ostermarsch in Wedel

30. März 2013

KRIEG IST NIE DIE LÖSUNG

Wir engagieren uns für Frieden, Abrüstung, Solidarität, Gerechtigkeit und das Recht auf demokratische Teilhabe. Eine Welt ohne Krieg ist möglich! Deshalb rufen wir auf zum Ostermarsch 2013!

Samstag, 30. März 2013, 10:00

Wedel, Rathausplatz

Download:

Aufruf Ostermarsch Wedel 2013 (591 KB)

Ostermarsch in Kiel

30. März 2013

KRIEG IST KEINE LÖSUNG

Wir engagieren uns für Frieden, Abrüstung, Solidarität, Gerechtigkeit und das Recht auf demokratische Teilhabe. Eine Welt ohne Krieg ist möglich! Deshalb rufen wir auf zum Ostermarsch 2013!

Samstag, 30. März 2013, 11:00

Asmus-Bremer-Platz, Kiel

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