Gedenkversammlung am Stolperstein für Richard Minkwitz an seinem 83.Todestag

Termin:
Gedenkversammlung am Stolperstein für Richard Minkwitz an seinem 83.Todestag
Datum:
07.09.2016
Uhrzeit:
19:00 Uhr
Ort:
Paul-von-Schoenaich-Straße 36, Reinfeld

Alle Reinfelder sind eingeladen, zum Gedenken an Richard Minkwitz und zur Erinnerung an sein Schicksal Blumen niederzulegen.

Richard Minkwitz, Landarbeiter aus Reinfeld, war Anfang September 1933 von der Gestapo auf Anordnung des Stormarner Landrates Dr. Bock von Wülfingen in sogenannte „Schutzhaft“ genommen worden, weil er Kommunist war. Am 7. September 1933 musste der Reinfelder Polizist der Witwe mitteilen, ihr Mann habe sich an seinem Schuhband erhängt. Sie hatte ihn am Morgen noch im „Blauen Haus“ in Bad Oldesloe besucht.
Erst viel später erfuhr die Familie, dass ihm den Schädel eingeschlagen worden war. Er war 43 Jahre alt und hinterließ seine Frau und fünf halbwüchsige Kinder.

Auf Initiative von Reinfelder Schülern, Lehrern und Bürgern hatte im März 2014 der Kölner Künstler Gunter Demnig vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Minkwitz unter großer öffentlicher Anteilnahme einen „Stolperstein“ zur Erinnerung an dieses Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft verlegt. Im Septemeber 2014 konnte der Wanderweg am Neuhöfer Teich nach Richard Minkwitz benannt werden.

Vor knapp einem Monat haben wir an Carl Harz an dessen Stolperstein erinnert.

Für uns jetzige Bewohner Reinfelds ist gerade in der heutigen Zeit voll Gewalt und Morden dies Gedenken ein Anlass, sich einmal mehr bewußt zu machen, dass nur Gedankenfreiheit, Toleranz, Menschlichkeit und die Achtung der Menschenwürde in einer demokratischen Gesellschaft uns Menschen voranbringen, nicht Hass und Gewalt. Für die Ächtung des Krieges haben sich seit über hundert Jahren Menschen stark gemacht, auch Paul von Schoenaich hier in Reinfeld.