Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel

25. März 2013

26.03.2013

Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel

Regelmäßige Treffen des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus Kiel

Dienstag, 26. März 2013, 19:00

Gewerkschaftshaus Kiel, Legienstr. 22

Dienstag, 26. März 2013, 19:00 Gewerkschaftshaus Kiel, Legienstr. 22

Hinsehen -nicht wegschauen

23. März 2013

Sonntagsgespräch in der Gedenkstätte Ahrensbök über Rechtsextremismus

24.03.2013

Hinsehen -nicht wegschauen

Sonntagsgespräch in der Gedenkstätte Ahrensbök über Rechtsextremismus

Die Schlagzeilen sind alltäglich geworden. Kaum ein Tag vergeht an dem nicht besorgniserregende Berichte über rechtsextreme Umtriebe die Öffentlichkeit erreichen. Ist der Rechtsextremismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Wie treten Rechtsextremisten in Schleswig-Holstein auf und welches Gedankengut transportieren sie? Fragen wie diese – und andere – stehen im Mittelpunkt eines Sonntagsgesprächs zu dem der Trägerverein am Sonntag, den 24. März 2013 um 15 Uhr in die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. „Hinsehen – nicht wegschauen“ nennt der Referent Claus Godbersen seinen Vortrag, der weitere Fragen aufwerfen wird wie beispielsweise: Welche Position hat die NPD als Wahlpartei innerhalb der rechten Szene? Welche Formen der Kontaktaufnahme suchen Rechtsextreme zu Jugendlichen?

Sonntag, 24. März 2013, 15:00

Flachröste 16, 23623 Ahrensbök

Sonntag, 24. März 2013, 15:00 Flachröste 16, 23623 Ahrensbök

Refugees Revolution Bus Tour

17. März 2013

18.03.2013

Refugees Revolution Bus Tour

Am Montag, 18. März machen Geflüchtete in Neumünster Station, um über ihre Proteste und ihren Kampf zu berichten: für die Abschaffung der unmenschlichen Abschiebegesetze, die Schließung aller Flüchtlingslager und die Abschaffung der Residenzpflicht. Seit Ende Februar fährt eine Gruppe von Flüchtlings-Aktivist_innen für drei Wochen durch verschiedene deutsche Städte, um auf ihren Protest aufmerksam zu machen und insbesondere die Geflüchteten in den Lagern vor Ort zu informieren.

Am 18. März werden sie um 15:00 Uhr das Aufnahmelager in Neumünster besuchen, um Kontakt zu den dortigen Flüchtlingen aufzunehmen. Der Abend startet um 18 Uhr mit einer „Küche für alle“, um 19 Uhr beginnt die Informationsveranstaltung

Montag, 18. März 2013, 18:00

AJZ Neumünster, Friedrichstraße 24, 24534 Neumünster

Montag, 18. März 2013, 18:00 AJZ Neumünster, Friedrichstraße 24, 24534 Neumünster

Plakate gegen Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus

13. März 2013

Anlässlich des Internationalen Wochen gegen Rassismus stellt das autonome Frauenhaus Neumünster gemeinsam mit dem Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein im Foyer des Rathauses in Neumünster 30 Plakate aus. Schülerinnen und Schüler der Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule und Studierende der Fachhochschule Kiel aus Neumühlen- Dietrichsdorf haben sich mit der Frage beschäftigt, was für sie Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus bedeuten. Sie möchten die Besucherinnen und Besucher zur selbst kritischen Auseinandersetzung zu diesem Thema anregen. Die Ergebnisse werden nun vom 21.03.-28.03. ausgestellt.

Organisatoren und Förderer dieser Ausstellung sind das Referat für Migration der Landeshauptstadt Kiel, das Forum für Migrantinnen und Migranten in Kiel, der Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein, das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Schleswig-Holstein, Landes- und Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt,die Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule, die Fachhochschule Kiel, das Sozial-und Kulturdezernat „Kiel in Aktion gegen Rechtsextremismus“.

Hinsehen -nicht wegschauen

12. März 2013

Die Schlagzeilen sind alltäglich geworden. Kaum ein Tag vergeht an dem nicht besorgniserregende Berichte über rechtsextreme Umtriebe die Öffentlichkeit erreichen. Ist der Rechtsextremismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Wie treten Rechtsextremisten in Schleswig-Holstein auf und welches Gedankengut transportieren sie? Fragen wie diese – und andere – stehen im Mittelpunkt eines Sonntagsgesprächs zu dem der Trägerverein am Sonntag, den 24. März 2013 um 15 Uhr in die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. „Hinsehen – nicht wegschauen“ nennt der Referent Claus Godbersen seinen Vortrag, der weitere Fragen aufwerfen wird wie beispielsweise: Welche Position hat die NPD als Wahlpartei innerhalb der rechten Szene? Welche Formen der Kontaktaufnahme suchen Rechtsextreme zu Jugendlichen?

Während des Sonntagsgesprächs werden nicht nur Fragen gestellt sondern auch Antworten gegeben. Es werden Formen des Widerstands, Chancen zur Zivilcourage oder erfolgreiche Beispiele diskutiert, die der Referent aus seiner praktischen Arbeit gegen Rechtsextremismus kennt. Godbersen ist beim Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e.V. (AWO) Berater im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus, einem Projekt, das die Schleswig-Holsteinische Landesregierung gemeinsam mit Trägern der freien Wohlfahrtspflege durchführt. Das Netzwerk berät Kommunen und andere Einrichtungen. Es schickt Berater in Schulen und Jugendzentren und bietet Betroffenen Hilfe und Unterstützung an. Auch Eltern und Opfer von rechtsextrem motivierter Gewalt können sich hilfesuchend an die Einrichtung wenden: Beratung gegen Rechtsextremismus, Telefon: 0431 988 3136, beranet@awo-sh.de. Der Trägerverein der Gedenkstätte Ahrensbök lädt Interessierte zu dieser Veranstaltung ein.

Die Gedenkstätte Ahrensbök ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Mitglieder des Trägervereins führen auf Wunsch durch das Gebäude, das 1933 ein frühes KZ beherbergte, und durch die Dauerausstellung „Von Auschwitz nach Holstein“. Eintritt und die Teilnahme an Sonntagsgesprächen sind frei. Spenden sind willkommen. Die Gedenkstätte liegt an der Flachsröste 16 im Ahrensböker Ortsteil Holstendorf (B 432), Telefon: 04525 – 493 060, Telefax: 04525 – 493 090, E-mail: gedenkstaetteahrensboek@t-online.de, (www.gedenkstaetteahrensboek.de)

Rüstung, Krieg und Neofaschismus bekämpfen

2. September 2012

Am Samstag war Antikriegstag. In der KZ-Gedenkstätte Schwesing bei Husum hatten sich Jung und Alt versammelt, um zu zeigen, dass sie keine Kriege wollen. Auch Kreispräsident Albert Pahl war anwesend.

Für Kreispräsident Albert Pahl ist der Zusammenhang zwischen Neofaschismus und Krieg unübersehbar. Er machte in seinem Redebeitrag am Antikriegstag deutlich, dass ein Erstarken der Neonazis und die Verbreitung neofaschistischen Gedankenguts nicht sein darf. Ein drittes Reich dürfe es nie wieder geben.

Der Antikriegstag ist ein Tag der Mahnung: Am 1. September 1939 marschierte Nazi-Deutschland in Polen ein, der Zweite Weltkrieg begann. Genau zwei Jahre später wurden die Juden gezwungen, einen Davidstern zu tragen. Insofern hätte sich der Veranstalter der Gedenkveranstaltung zum diesjahrigen Antikriegstag, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) keinen besseren Ort aussuchen können, denn die KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing steht an historischer Stelle: Hier im Außenlager Schwesing des KZs Neuengamme wurde “Vernichtung durch Arbeit“ praktiziert: Gebaut als Unterkunft für 250 Reichsarbeitsdienstler wurden zwischen dem 26. September und dem 29. Dezember 1944 bis zu 2500 KZ-Häftlinge aus Neuengamme in diese Baracken gepfercht und mussten Panzergräben des sogenannten “Friesenwalls“ ausheben. Fast 300 namentlich bekannte Gefangene wurden hier so umgebracht.

„Sogar ohne direkten Waffeneinsatz werden also Menschen für Kriegsziele ermordet“, sagte Rolf Burgard von der VVN-BdA und schaffte damit den Sprung in die Gegenwart. „Heute führt Deutschland wieder Krieg, auch wenn wir es bei uns im Land kaum spüren“, sagte Burgard und stellte die Frage nach den Kriegszielen. Soll in Afghanistan oder vor der ostafrikanischen Küste die Demokratie eingeführt werden oder geht es doch eher darum Handelswege und Rohstoffquellen zu sichern? Wie auch immer: Fakt ist, dass die Rüstungsindustrie Hochkonjunktur hat. Schließlich gehört Deutschland zu den größten Rüstungsexporteuren der Welt. Nach einer Meldung der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA vom 14. August hat sich der Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gegen den Vorwurf gewehrt, die Bundesregierung weiche die Rüstungsexportrichtlinien auf. Es sei „genau richtig“, dass die Federführung der Rüstungsexporte im Wirtschaftsministerium liege. „Der Verteidigungsminister ist für Sicherheitspolitik zuständig und kann nicht als Vertriebschef einer Industriebranche fungieren, schon gar nicht der Rüstungsindustrie.“ Also mal vom Kopf auf die Füße gestellt: Der Wirtschaftsminister fungiert als Vertriebschef der Rüstungsindustrie. „Was hat mal jemand behauptet“, fragte Burgard, „Die Regierung sei der geschäftsführende Vorstand des Großkapitals?“

Rolf Burgard von der VVN-BdA forderte verantwortungsvolles Handeln ein: Rüstung, Krieg und Neofaschismus heute müssen bekämpft werden Jeder wusste oder konnte spätestens nach der Veröffentlichung von “Mein Kampf“ wissen, welche Hauptziele der Faschismus erreichen wollte und sollte: Die Weltherrschaft und die Vernichtung der von ihnen sogenannten “Untermenschen“: Juden, Slaven, Roma und Sinti, Menschen mit dunkler Hautfarbe, Homosexuelle. Dazu alle, die sich ihnen in den Weg stellten: vor allem Kommunisten, Sozialisten, Gewerkschaftler, auch Christen, die ihrem Glauben treu geblieben waren. Und nachdem die Manager der größten Unternehmen erreicht hatten, dass die Nazis an die Macht kamen, setzten sie ihr Programm zur Durchsetzung diese Hauptziele zügig um: schon 6 Jahre später, am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf Polen einer der schrecklichsten Kriege der Menschheitsgeschichte mit 60 Millionen Toten.

„Wir sind nicht verantwortlich für Kriege, die in der Vergangenheit liegen“, erklärte Rolf Burgard. „Aber wir tragen Verantwortung, wenn wir Rüstung, Krieg und Neofaschismus heute nicht bekämpfen.“ Er bezeugte große Achtung vor den jungen Leuten, die das Antimilitarismus-Camp vor der Kaserne in Husum organisiert und getragen haben. „Wir alle haben die Mitverantwortung dafür zu übernehmen, dass Faschismus und Neofaschismus keinen Platz mehr haben in dieser Gesellschaft.“ Für ihn gilt nach wie vor der Schwur der befreiten Häftlinge des KZ Buchenwald, in dem es heißt: “Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden und ihren Angehörigen schuldig.“

20 Jahre nach dem Pogrom – Tausende gegen Rassismus und Neofaschismus

27. August 2012

Die Veranstaltungen zum Gedenken an den 20. Jahrestag das rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen waren ein großer Erfolg, der Mut macht, weiter gegen Rassismus in Deutschland zu kämpfen.

Bereits am Vormittag des 25. August fanden sich auf dem Rostocker Neuen Markt 2.000 TeilnehmerInnen zur Kundgebung „Das Problem heißt Rassismus“ ein. Vertreter antirassistischer Initiativen wiesen darauf hin, dass das Pogrom bis heute auch für eine unglaubliche Ignoranz politischer Verantwortungsträger gegenüber den Betroffenen steht. Ein in MV lebender Flüchtling berichtete wie sehr ihn die bestehende Asylgesetzgebung daran hindert, ein normales Leben zu führen, was wiederum bereits vorhandene Vorurteile verstärkt.

Unter großem Beifall konnten Cornelia Kerth und Heinrich Fink, Bundesvorsitzende der VVN-BdA, am Rathaus mit Billigung des Oberbürgermeisters eine Gedenktafel anbringen. Damit wurde den ursprünglichen Initiatoren der Tafel, den „Söhnen und Töchtern der deportierten Juden Frankreichs“ historische Gerechtigkeit getan, die beim Versuch des Anbringens im Oktober 1992 verhaftet worden waren. Ein Grußwort ihrer Sprecherin Beate Klarsfeld wurde verlesen. Darin griff sie die aggressive und angesichts der Untätigkeit gegenüber dem rassistischen Mob umso empörendere Behandlung Seitens der Polizei scharf an.

Von Lütten-Klein aus setzte sich am Nachmittag ein starker und bunter Demonstrationszug mit etwa 6.500 TeilnehmerInnen in Bewegung. Auf zahlreichen Transparenten wurden Rassismus und Nationalismus kritisiert und „Grenzenlose Solidarität“ gefordert. Mit vielen Redebeiträgen auf Zwischenkundgebungen erreichte die Demo das Sonnenblumenhaus. So erinnerte Mouctar Bah von der „Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh“ an den Feuertod des in Polizeigewahrsam in Dessau umgekommenen Flüchtlings.

Zur Demonstration hatten mehr als 100 Antifa-Gruppen, Flüchtlingsräte, migrantische Gruppen, GewerkschafterInnen, Jugendgruppen, Bands, linke Gruppen, dänische Antifaschisten und einzelne Parteivertreter aufgerufen.

Am historischen Ort wurde u.a. das Stück „Asylmonologe“ aufgeführt, das sich in beeindruckender Authentizität mit der Lebenssituation von Asylbewerbern beschäftigt.

Es folgte abschließend ein Konzert unter dem Motto „Beweg dich für Bewegungsfreiheit“ mit 1.000 Zuhörenden und Tanzenden.

Am Sonntag, dem 26. August, trafen sich Flüchtlingsräte, Vertreter von Flüchtlingsinitiativen und Mitglieder der VVN-BdA zu einem World-Café und tauschten sich intensiv darüber aus, wie Solidarität praktisch werden kann.

Dass Bundespräsident Gauck am Sonntag auf einer offiziellen Veranstaltung nicht nur ausgerechnet eine „deutsche Eiche“ als Erinnerungsbaum an das rassistische Pogrom pflanzte und Kritiker im Publikum, die ihm „Heuchelei“ vorwarfen, mit Neonazis in einen Topf warf, verwundert nicht. Gauck hatte sich 1992 mit keinem Wort gegen das Pogrom geäußert.

Die VVN-BdA bedankt sich herzlich bei allen BündnispartnerInnen aus Rostock, Mecklenburg-Vorpommern und dem Bundesgebiet und natürlich bei allen ihren Mitgliedern, die den teilweise sehr weiten Weg auf sich genommen haben.

SH-Tag: 476 Unterschriften für ein NPD-Verbot in drei Tagen gesammelt

21. Juni 2012

Die schleswig-holsteinische Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) war erstmalig beim Schleswig-Holstein-Tag (SH-Tag) vertreten. Trotz nicht gerade berauschenden Wetters war das Publikumsinteresse groß. Die VVN-BdA-Kampagne „NPD-Verbot jetzt“ (www.npd-verbot-jetzt.de/) wurde von vielen Menschen als sehr wichtig angesehen. So konnten in den knapp drei Tagen 476 Unterschriften für ein NPD-Verbot gesammelt werden.

Hier finden Sie einige Impressionen vom SH-Tag:

Fazit: Wir brauchen ein

Erneute Provokation der NPD am Samstag, den 5. Mai in Neumünster

3. Mai 2012

Nach ihrem peinlichen Auftritt am 1. Mai versuchen die Nazis am 5. Mai schon wieder in Neumünster eine Kundgebung und Demonstration (auf der damals genehmigten Route) durchzuführen. Doch erneut formiert sich der Widerstand. Die VVN-BdA Neumünster, eine der Mitorganisatoren des Widerstands vom 1. Mai, hat hierzu eine Pressemitteilung verfasst, die wir hier im Wortlaut veröffentlichen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst möchten wir, die VVN-BdA, zum 1.Mai in Neumünster kurz Stellung nehmen.

Den 1.Mai in Neumünster kann man nur als einen rundum gelungenen Tag bezeichnen. Ein sehr breites Bündnis aus den Gewerkschaften, Stadtverwaltung, Parteien und Verbänden, Sportvereinen, Kirchen und der türkischen Gemeinde hat mit vielfältigen Aktionen gemeinsam die Plätze Neumünsters besetzt und der NPD gezeigt, dass sie hier unerwünscht ist. Die Abschlusskundgebung und das Konzert auf dem Großflecken waren hervorragend. Hier hat sich zum ersten Mal in Neumünster ein politisches Spektrum von Autonomen Antifas bis zur CDU gegen die Nazis zusammengefunden. So sollte es auch sein. Es beteiligten sich viele tausend Menschen an den Aktionen.

Der Auftritt der NPD: Es verwundert schon, dass die NPD nach ihrem peinlichen Auftritt am 1. Mai schon wieder versucht in Neumünster eine Kundgebung und Demonstration (auf der damals genehmigten Route) durchzuführen.

Nur etwa 20 Nazis erschienen am Postparkplatz, wo die die Aktionen starten sollten. Der größte Teil, etwa 100 Gestalten, verwechselte anscheinend den Bahnhof und stieg bereits am Südbahnhof aus. Diese illegale Demonstration wurde zunächst von Antifa´s gestoppt. Nachdem die Polizei erschien, leisteten die Nazis sich noch einige Rechtsverstöße und wurden schließlich von der Polizei in Gewahrsam genommen.

Aktionen gegen die erneute Provokation der NPD: Die Gewerkschaft ver.di, die SPD, das Bündnis gegen Rechts (BgR), der Runde Tisch für Toleranz und Demokratie der Stadt Neumünster, die Parteien, evangelische Kirche, Verbände und Organisationen bereitet für Samstag, den 5. Mai Kundgebungen und eine Demonstration gegen die erneute Provokation der NPD unter dem Motto „Laut gegen Nazis-NPD, kehrt marsch!“ vor. Die Gegendemonstration soll mit einer Kundgebung um 10.30 Uhr vorm Gewerkschaftshaus in der Carlstraße 7 beginnen. Die Gewerkschaft ver.di und die SPD haben vorsorglich bereits am 30.04.2012 diese Demonstration und die Kundgebungen angemeldet. Da eine weitere Provokation der Nazis nicht ausgeschlossen war, haben noch einige andere Organisationen vorsorglich Aktionen angemeldet. Da auch diesmal die Plätze Neumünsters besetzt sind und die meisten Anmeldungen vor denen der Nazis erfolgten, hat die Stadtverwaltung gerichtsfeste Gründe die Provokation der Nazis zu verbieten.

Die Organisationen des Bündnisses wollen sich den Nazis friedlich und entschlossen in den Weg stellen. Es soll der Aufmarsch der Rechtsextremisten verhindert oder zumindest gestört werden. Deshalb werden alle Teilnehmer gebeten Lärminstrumente wie Trillerpfeifen, Trommeln, Trompeten ect. mitzubringen. Es wäre ein Sieg für die Demokratie, wenn die menschenfeindliche und verfassungsfeindliche NPD keine zentrale Wahlkampfveranstaltung durchführen kann.

Genehmigung der NPD Demonstration am 1. Mai, ein Skandal!

26. April 2012

Die Stadt Neumünster hat der NPD den Weg frei gemacht am 1. Mai in der Stadt demonstrieren zu dürfen. Schlimmer noch: Die VVN-BdA wurde angewiesen den ursprünglich angemeldeten Versammlungsort zugunsten der Neonazis zu räumen. Das Bündnis gegen Rechts (BgR) reagierte empört. Wir veröffentlichen die Pressemitteilung des BgR im Wortlaut:

Wir, die Mitglieder des Bündnis gegen Rechts (BgR) haben am 26. April die aktuelle Situation im Hinblick auf unser Vorhaben, die NPD-Provokation am 1. Mai in Neumünster zu verhindern, beraten und nehmen wie folgt Stellung:

Die Stadt Neumünster hat den Versuch, den NPD Aufmarsch zu verbieten, unterlassen. Obwohl die Ratsversammlung, Gewerkschaften, das Bündnis gegen Rechts und der RundeTisch für Toleranz und Demokratie sie dazu aufgefordert haben. Lübeck hat gezeigt, dass eine Stadt, die Farbe bekennt und politische Signale setzt, durch einen Verbotsantrag viel erreichen kann. Lübeck hat erreicht, dass die Nazi-Demonstration strengste Auflagen erhielt und auf eine Kundgebung reduziert wurde. Diese Chance hat die Stadt Neumünster vertan.

Wir sehen uns damit konfrontiert, dass die NPD nunmehr am 1. Mai die Genehmigung bekommen hat, sich in Neumünster zu versammeln und durch die Stadt zu marschieren. Das ist ungeheuerlich!

Es ist ein Skandal, dass die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist-innen (VVN-BdA), die eine Kundgebung und Konzert auf dem Postparkplatz angemeldet hat, ausgerechnet für Nazis weichen muss. Die VVN-BdA wurde mit Bescheid der Stadt Neumünster angewiesen, ihre Kundgebung und Aktivitäten in der Friedrichstraße abzuhalten. Man fragt sich, ob den Verantwortlichen klar ist, was für ein politisches Signal sie damit senden.

Des Weiteren ist für das BgR unerträglich, dass die Faschisten am Eduard-Müller-Gemeindehaus der katholischen Kirche vorbeiziehen sollen. Eduard Müller war ein Kaplan, der von den Nazis ermordet wurde und inzwischen selig gesprochen wurde. Das BgR begrüßt es ausdrücklich, dass in Neumünster zum ersten Mal ein außergewöhnlich breites Bündnis, einschließlich der Stadtverwaltung, gegen einen Naziaufmarsch zusammengekommen ist. Um dieses Bündnis nicht zu gefährden fällt unsere Kritik auch so moderat aus. Wir begrüßen, dass der DGB seine 1. Mai Kundgebung und Demonstration gegen die NPD verkürzt hat und nunmehr direkt vom Großflecken zum DGB Haus läuft, um allen Neumünsteraner-innen die Gelegenheit zu geben, sich den Nazis friedlich in den Weg zu stellen.

Wir bleiben dabei: Neumünster – Bunt statt Braun – und werden mit unzähligen gewaltfreien Aktionen unser gemeinsames Anliegen durchsetzen: „Keine Nazi-Demo in Neumünster!“

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